Kittiphus schiebt eine haarige Kugel

Zwischen Marx und Meow. Ein Arbeiter im späten Kapitalismus kämpft gegen die Sinnlosigkeit seiner Aufgabe, während die pelzigen Rebellen die Produktivitätsketten sprengen. Und mit dem Anblick von ein paar Miezekätzchen wurde der wunde Punkt von griechischer Mythologie bis hin zur ewigen Systemfrage gedehnt. Im Kapitalismus kämpft man wie unser Tierpfleger gegen die flauschige Anarchie, weil die unsichtbare Hand des Marktes gerne mal gegen Katzenhaar allergisch ist. Man wiederholt sinnlose Aufgaben für den Profit anderer, während man sich einredet, irgendwann selbst der Käfigbesitzer zu sein.Im Kommunismus dagegen hätte unser Held fünf Kollegen, die ihm bei der Katzenbändigung zusehen und das Protokoll führen, während das Komitee für felline Käfigbelegung die Unterbesetzung des Tierpflegebereichs beim nächsten Fünfjahresplan berücksichtigen wird. In beiden Fällen bleibt der arme Mensch in der Zeitschleife gefangen, nur die Begründung ändert sich. Im Kommunismus wäre übrigens der Käfig größer, aber die Katzen dürften nicht raus. Im Kapitalismus dürfen alle Katzen theoretisch frei sein - haben aber keinen Platz zum Leben.

vor 12 Tagen

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